22. April & 26. April: Gedenken an Else Jahn und die Befreiung Weißensees

22. April & 26. April: Gedenken an Else Jahn und die Befreiung Weißensees

Es leben die Befreiung Weißensees!
Es leben die Frauen im Widerstand!

Else Jahn bleibt unvergessen!

Gedenkkundgebung: 76 Jahre Befreiung Weißensees
Do. 22.04.2021 | 17:00 Uhr
»Denkmal für antifaschistische Widerstandskämpfer«
(Berliner Allee 125, Weißensee)

Mit Liedern und Gedichten von: Kara und FemiFuchs

Kundgebung: 76 Todestag von Else Jahn
Mo. 26.04.2021 | 17:00 Uhr
Weißenseer Spitze
(Ostseestr./Prenzlauer Promenade, Weißensee/P-Berg)

Flyeraktion im Kiez: Helft mit! Informiert mit uns über das Schicksaal von Else Jahn!

Infos: #frauenimwiderstand | frauenimwiderstand.antifa-nordost.org
VVN-BdA – Wsee/HSH-Aufruf: »76 Jahre Befreiung Weißensees«
Hintergrundinfos: »Broschüre Befreiung und Widerstand in Weißensee und« Hohenschönhausen (2011)

Veranstalter:innen: Arbeitskreis »Frauen im Widerstand« ( VVN-BdA Weißensee-Hohenschönhausen, North-East-Antifascists (NEA), Pankower Aktivistische Organisation (PAO), Fankurve »Else Jahn« des Frauenteams der EHC Eisbären )

In der Nacht zum 22. April 1945 drangen die ersten Einheiten der Roten Armee unter General Nikolai Bersarin in Berlin ein. Über Marzahn, Malchow, Wartenberg, Falkensee und Hohenschönhausen gelangten sie nach Weißensee. Mit Panzern kämpften sie sich den Weg frei, die faschistischen Truppen flüchteten sich Richtung Innenstadt. Die Einwohner:innen hingen weiße Tücher und Bettlaken aus ihren Fenstern. Weißensee wurde als erster Stadtbezirk vom deutschen Faschismus befreit. Damit begann die Befreiung Nordostberlins und das Ende des Dritten Reiches, welches schlussendlich am 8. Mai mit der vollkommenen Befreiung Berlins besiegelt wurde.

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Gedenken an Anna Ebermann

Gedenken an Anna Ebermann

Anna Ebermann Weißenseer Antifaschistin – von den Nazis ermordet
10. Februar 1891 – 17. März 1944

Gedenken:
17. März 2021 | Gürtelstraße 11 | Weißensee
Gedenken anlässlich Anna Ebermanns  77. Todestag

Infos: www.antifa-nordost.org/frauenimwiderstand
kontakt: frauenimwiderstand[a]riseup.net

Arbeitskreis  »Frauen im Widerstand«
VVN-BdA, North East Antifa (NEA), Solidarische Aktion Weißensee (SAW)

Am 17. März 1944 wurde Anna Ebermann, Mutter dreier erwachsener Kinder, in Berlin-Plötzensee durch den Scharfrichter hingerichtet. Der so genannte Volksgerichtshof hatte sie im November 1943 wegen Wehrkraftzersetzung und Hochverrats zum Tode verurteilt. Was hatte sie getan, dass sie mit dem Leben bezahlen musste?

 

Anna Ebermann war am 2. Februar 1891 als Anna Ziegler in Rottenbauer, einem Ortsteil von Würzburg, geboren worden. Sie lebte später mit ihrem Mann Karl Ebermann in Berlin-Weißensee. Als Mitglieder der Kommunistischen Partei unterstützten sie den antifaschistischen Widerstand, halfen jüdischen Freund*innen und stellten ihre Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung. Ihre Wohnung in der Gürtelstraße 11 wurde nach 1933 zu einem wichtigen Treffpunkt illegal in Berlin lebender Regimegegner.

Auch ihre Kinder erzogen sie im Geiste der Solidarität mit den Schwachen und zum Kampf gegen die Nazidiktatur. So waren Ebermanns Tochter Carmen und deren Mann, Hans Fruck, Teil der Widerstandsgruppe um Herbert Baum, welcher die Gestapo 1942 auf die Spur kam; Carmen Fruck erhielt eine Gefängnis- und Hans Fruck eine Zuchthausstrafe.

Beim einem Besuch in ihrem Geburtsort Rottenbauer wurde sie für eine abfällige Äußerung über Hitler von einem Mitglied der Nazijugendorganisation »Bund Deutscher Mädel« denunziert. Am 5. Mai 1943 verhafteten die Nazis Anna Ebermann, brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Würzburg und überführten sie von dort nach Berlin-Moabit. Damit war ihr Schicksal besiegelt. Sie wurde in der NS-Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee ermordet. »Sie hat sich tapfer gehalten«, hatte ein Wachtmeister Annas Schwiegersohn Hans Fruck, der auch dort eingekerkert war, noch gesagt.

Am einstigen Wohnhaus der Ebermanns in Weißensee erinnert eine Gedenktafel an Anna Ebermann. Und eine kleine Straße in Hohenschönhausen sorgt dafür, dass sie nicht ganz vergessen wird. In ihrem bayerischen Geburtsort Rottenbauer gab es lange keine Tafel, kein Denkmal, keine Straße. Dabei ist Anna Ebermann doch eine Rottenbaurer Ehrenbürgerin. Seit 2016 wahren in Würzburg-Rottenbauer einen Stolperstein und seit Mai 2018 eine, nach ihr benannte Straße, das Andenken an diese tapfere Frau. Das dies so ist, ist nicht selbstverständlich. Öffentliche Gedenkzeichen für Freiheitskämpfer*innen werden einem in der Regel nicht selbstlos geschenkt, sondern es bedarf einiger Mühen diese zu realisieren. Sorgen wir dafür dass Annas Name, ihr Gesicht,

ihre Geschichte und ihr Kampf gegen den Faschismus auch über die bereits bestehenden Gedenkorte hinaus den Menschen im Gedächtnis bleibt.

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